Die ersten Siedler auf dem Gleitsch (Park am Hohen Schwarm, Breitscheidstraße)

Bereits in der Eiszeit lebten hier die ersten Menschen.
Schaut man nach rechts, sieht man in etwa 4 km Entfernung den Roten Berg mit dem Gleitsch. Die altsteinzeitlichen Menschen siedelten nicht in der unmittelbaren Saaleaue, sondern auf einem Plateau des Roten Berges. Höhlen und natürliche Felsüberhänge boten Schutz. Anfangs waren sie nicht ständig besetzt, sondern dienten als Rastplätze für umherziehende Jäger und Sammler. Die sogenannte Teufelsbrücke auf dem Zechsteinplateau Gleitsch ist als längerer Wohnplatz belegt. Für die ersten Siedler gab es Nahrung im Überfluss. Mit Angeln und Harpunen fingen sie Fische in der Saale. Zudem jagten sie kleinere Tiere aber auch Wildpferde, Wisente und Rentiere und nutzten dabei Felsabbrüche wie die Bohlenwand, um ihre Beute zu Tode zu stürzen.

Archäologische Schätze
Ausgrabungen in den 1970er Jahren enthüllten viele Gegenstände und Knochen der ersten Siedler. Sie geben Aufschluss über ihre Lebensweise- und bedingungen. Gefunden wurden Knochen- und Steinwerkzeuge sowie Schmuck und Kultgegen stände. Sie können noch heute im
Saalfelder Stadtmuseum, im ehemaligen Franziskanerkloster, besichtigt werden.

Steinzeit
Nach der letzten Eiszeit wurde es allmählich wärmer. Die Menschen konnten Nutzpflanzen anbauen und Haustiere aus Wildrassen züchten. Solche Bauern- und Hirtenvölker lebten auch in Siedlungen auf dem Roten Berg. In der Steinzeit wurden Alltagsgegenstände, Waffen, Schmuck und aus Feuerstein, Holz, Fellen und Naturfasern hergestellt

Bronze- und Eisenzeit
Ab etwa 2.000 v. Chr. lernten die Menschen, Werkzeuge und Waffen aus Metall herzustellen. Hierfür nutzten sie Erze, die beim Ackerbau gefunden und in primitiven Öfen schmolzen wurden. Aus Kupfer und Zinn stellten sie Bronze her. Vor rund 2.800 Jahren kam das härtere Eisen dazu. Da es den Menschen zunehmend besser ging, konnten sie mit dem Überschuss Handel treiben. So gelangten auch Waren fremder Völker zu ihnen – oder die Völker selbst, wie die Kelten. Aus dieser Zeit, um 600 v. Chr., stammen keltische Wallanlagen auf dem Gleitsch. Seit dem 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung wurde die Region von slawischen Bevölkerungsgruppen besiedelt. Aus ihren Dörfern wurden Städte wie Saalfeld. Noch heute findet man sorbische Sprachwendungen in Ortsnamen wie Obernitz und Köditz.