Industriegeschichte (Knochstraße 1)

Um 1830 begann in Saalfeld die Industrialisierung. Zuvor lebten innerhalb der Stadtmauer vor allem Händler
und Handwerker, in einer nördlichen Vorstadtsiedlung auch Bergleute. Die allermeisten Menschen jener Zeit
waren jedoch Bauern. Auch viele Saalfelder hatten als Ackerbürger etwas Landwirtschaft. Jetzt aber wurden Fabriken gegründet, in denen Produkte nicht mehr per Hand, sondern massenhaft von Maschinen hergestellt wurden.
Das veränderte das Leben der Menschen grundlegend. Es entstanden nicht nur neue Industriezweige, auch das
Stadtbild und die Landschaft änderten sich durch die Fabriken mit rauchenden Schornsteinen.
Die Bevölkerung wuchs, und die Bauern drängten in die Stadt. Die Gesellschaft wandelte sich: Nun gab es Fabrik-herren und viele Arbeiter. Diese mussten mindestens zehn, manchmal auch bis zu 16 Stunden arbeiten – an sechs Tagen in der Woche. Trotzdem herrschte oft Armut, obwohl selbst Kinder in den Fabriken schufteten.