Stadt am Fluss

In der ersten Urkunde über unsere Stadt von 899 hieß sie „salauelda“. Darin steckt das Wort „sala“, der Fluss Saale. Das bedeutet in vielen alten Sprachen „fließendes Gewässer“. Den zweiten Teil kann man mit „freies, offenes Land“ übersetzen.

Bereits die ersten Menschen, die vor 20.000 Jahren am rechten Saaleufer lebten, nutzten den Fluss als wichtige Nahrungsquelle und tägliche Lebensgrundlage. Er bot Trinkwasser, Fische und Wildtiere an den Tränken zum Jagen. Im Saaletal war das Klima günstiger als auf den bewaldeten Bergen. Das fruchtbare Schwemmland an den Flussufern eignete sich zum Ackerbau. Die Menschen wurden sesshaft und gründeten Siedlungen. Die Saale war auch Transportweg, vor allem für Holz aus den waldreichen Bergen der Umgebung. Furten und Brücken erschlossen weitere Handelswege. Etwa ab dem 13. Jahrhundert über querte eine steinerne Brücke die Saale vor dem Saaltor. Das brachte über den Brückenzoll zugleich Einnahmen für die Stadt.

Das Stadtwappen von Saalfeld
Das Fischen war, wie auch das Jagen, von alters her Vorrecht der Landesherren. Auf Wilderei stand die Todesstrafe. Im Jahre 1346 erhielten die Saalfelder Bürger von den Grafen von Schwarzburg die Fischereirechte auf etwa zehn Flusskilometern. Stolz hoben die Saalfelder ihr lebenswichtiges Recht mit zwei Saalefischen, den Barben, auf ihr Wappen. Bis zu 200 Fischer aus zehn Dörfern verkauften ihren Fang in Saalfeld. Heute wachen sieben Saalfelder Angelvereine mit über 300 Mitgliedern über den Fischbestand und das Fischen in der Saale.

Die Saale als Lebensader
Der Fluss ist aber nicht nur Nahrungsquelle. Die Wasserkraft der Saale geleitete Holzflöße flussabwärts und trieb bis ins 20. Jhd. viele Mühlen an. Sie mahlten Getreide, pressten Öle, sägten Holz, walkten derbe Stoffe und Leder fein oder zerkleinerten Pflanzenteile. Vom Fluss gingen jedoch auch Gefahren wie Eisfahrten und Hochwasser aus. Erst mit dem Bau der Stauseen Saale aufwärts (1926 – 1945) konnte der Pegelstand reguliert werden, jedoch endete daraufhin die gewerbliche Saale-Flößerei. Heute bietet die Saale vor allem Freizeit vergnügen – sei es beim Angeln, Paddeln, Radeln oder Wandern.

Die Saale
Die Saale misst von ihrer Quelle im Fichtelgebirge bis zur Mündung in die Elbe bei Barby 413 km. Sie fließt durch Bayern, Thüringen und Sachsen- Anhalt und wird vom Saaleradweg begleitet. In der Nähe von Saalfeld liegen die einzigen Stauseen der Saale. Die beiden größten der fünf Stauanlagen sind der Hohen warte- und der Bleiloch-Stausee. Die Saale speist rund ein Dutzend Laufwasser- und drei Pumpspeicherkraftwerke.