Das Residenzschloss

Anfangs stand hier ein großer Verwaltungshof der Könige und Kaiser aus dem Geschlecht der Ottonen. Die Herrscher waren manchmal auch selbst in ihrer Provinz „Salauelda“ oder „Salaveld“, wie Saalfeld vor über tausend Jahren hieß.
Später erhielt der Kölner Erzbischof Anno II. einen Teil des Gebietes geschenkt. Er errichtete 1071 in der Kaiserpfalz ein Benediktinerkloster, das sich zum reichsten und mächtigsten in Thüringen entwickelte. Im Bauernkrieg wurde es 1525 aber gestürmt und verwüstet. Kurz danach kauften es die Wettiner, ein sächsisches Kurfürstengeschlecht. Sie waren die Landesherren von Saalfeld und richteten hier ihre Verwaltung ein.

Saalfeld wird Residenz

Nachdem der Saalfelder Landesvater, Herzog Ernst der Fromme von Sachsen-Gotha, 1675 gestorben war, regierten seine sieben Söhne gemeinsam das Land. Doch fünf Jahre später beschlossen sie, es zu teilen. Der kleinste Landesteil mit den Städten Saalfeld, Lehesten und später Pößneck sowie den Ämtern Saalfeld, Gräfenthal und Probstzella erhielt der Jüngste, Herzog Johann Ernst (1658-1729). Er begründete damit die Linie Sachsen-Saalfeld. Das Ländchen war jedoch nicht einmal halb so groß wie der heutige Landkreis und hatte nur 14.000 Einwohner. Einige Entscheidungen durfte Johann Ernst nur zusammen mit seinen Brüdern treffen. So gab es oft Streit – auch um das Erbe. Johann Ernst hatte 13 Kinder, doch nur eine Prinzessin und zwei Prinzen überlebten ihn. Die beiden, Christian Ernst (1683-1745) und Franz Josias (1697-1764), regierten das Herzogtum Sachsen-Saalfeld ab 1729 gemeinsam. Nachdem Albrecht, der Bruder von Johann Ernst, kinderlos in Coburg gestorben war, fiel sein größerer Landesteil 1735 an das Saalfelder Herzogtum, das nun Saalfelder Herzogtum, das nun Sachsen-Coburg-Saalfeld hieß. Franz Josias zog nach Coburg. Bis zum Tod von Christian Ernst blieb Saalfeld Residenz.

Kaiser und Könige

Prinzessin Victoire heiratete vier Generationen nach Herzog Johann
Ernst von Sachsen-Saalfeld nach England und wurde Mutter der englischen Königin Victoria. Weitere Nachfahrinnen heirateten den deutschen Kaiser und den russischen Zaren. Auch die Königshäuser von Belgien, Bulgarien, Portugal, Spanien, Norwegen, Dänemark und Griechenland sind mit den Coburg-Saalfeldern verwandt.
Der Zweite in der britischen Thronfolge, Prinz George von Cambridge,
ist damit in der zwölften Generation Nachkomme von Johann Ernst von
Sachsen-Saalfeld.